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Meine Zweirad-Geschichte

Dank meiner späten Geburt (nach April 65) durfte ich mit 15 den Mofa-Führerschein machen. Mein erstes motorisiertes Gefährt war dann auch eine gebrauchte Hercules M5 in blau (Bild ist nicht original, zeigt aber wie das Ding ausgeschaut hat). Ein Jugendfreund hatte den Nachfolger der M5: die Prima 5 S. Die hatte dann auch keine Speichenräder, sondern Gussfelgen und dazu noch einen dünneren Krümmer.


Die erste Freiheit habe ich dann auch im Sommer 1980 mit Helm und Badehose zu dem 50 KM entfernten Baggersee mit einem satten Sonnenbrand bezahlt bekommen.
Offiziell hatte die M5 1,5 PS und als Spitze 25km/h eingetragen. Natürlich habe ich nicht den Zigarrenkrümmer abgesägt und den Luftfilter ausgeräumt sowie einige Modifikationen am Vergaser und Motor durchgeführt, denn das wäre ja ordnungswidrig, wenn nicht sogar strafbar gewesen (grins). So konnte ich auch nicht verstehen warum meine M5 dann im Herbst 1981 von der Polizei als Verkehrswidrig betrachtet und stillgelegt wurde. War aber nicht so schlimm, da einige meiner Kumpels dann schon Autos hatten und die Discos deutlich mehr zu meinem Lebensmittelpunkt wurden.
1983 war dann ich endlich 18 und durfte den Führerschein machen, mangels Geldes hat es nur zum Autoführerschein, dem dreier (Klasse 3) gelangt. Und so wie ich gefahren bin, hätte ich die erste Motorrad Saison bei gleicher Fahrweise wie mit dem Auto bestimmt nicht überlebt.
Hinweis: Fahr angepasst – Gefährde keinen, nicht mal dich!
Um aber trotzdem weiterhin in den Genuss des Zweirades zu genießen, habe ich mir 1985 ein Mokick zugelegt. Mokicks durfte man ab 16 fahren sie haben auch das kleine Versicherungskennzeichen wie Mofas. Der wesentliche Unterschied war aber: Satte 3 PS und 50km/h Spitze. Und: Man durfte zu zweit fahren!
Die Maschine, die ich mir zulegte, war eine Yamaha DT 50.


Na ja, Autofahren war schneller und bequemer. So ist das Mokick fahren eine absolute Nebensache geworden. Bis eines Tages ein Kumpel von mir (Achim) auf die Idee kam, den Motorrad Führerschein doch noch nachträglich zu machen.
Wir beide wählten einen Termin in 1988. Grandios. Das war genau die Zeit, in der die Führerscheinumstellung passierte. Wir durften also nicht mehr den 1er direkt machen, sondern hatten den 1a (schriftlich und praktisch) zu machen. Zwei Jahre später dürften wir dann auch den 1er machen. Selbstverständlich dann wieder Theorie und Praxis (Was waren wir nur für Deppen! Zwei Jahre länger warten, und wir hätten uns eine Prüfung sparen können).
Aber nun gut. Das erste richtige Motorrad kam ins Haus. Eine Yamaha XT 500 A. Das Ding war erst in Frankreich dann in England zugelassen, bevor es in Deutschland 25 Vorbesitzer vor mir hatte. 27 PS durfte ich mit dem 1a fahren. Aber ich glaube die XT hatte trotz Eintragung ihre 33 PS.
Bei der ersten Fahrt war ich höllisch enttäuscht. Nach Ewigkeiten brachte es die XT gerade mal auf 100! Ich war zwar etwas erstaunt, dass 100 auf der XT subjektiv deutlich mehr waren als 100 mit dem Auto. Als ich mich beim Vorbesitzer beklagen wollte sagte er nur: Das Ding hat einen Meilen-Tacho und 100 bedeutet dann immerhin 160km/h. Das war dann doch etwas mehr als die eingetragenen 125 km/h.


Das zu zweit fahren auf der XT war der Horror. Nach 50 km hatte ich tierische Schmerzen im Schritt, weil der Eintopf die XT gründlich durchschüttelte. Dagegen ist eine Harley nur eine sanfte Babyschaukel
Nachtfahrten waren mit dem 6-Volt-Teelicht von Scheinwerfer auch immer ein wahres Erlebnis. (Motorrad nach Gehör fahren?!?)
Eine Typische Krankheit dieser Kiste war auch das nach ca. 150 km das Schwingenlager kaputt war. Des Weiteren habe ich so ziemlich alle Teile wegen starker Vibrationen schon mal verloren. Als Highlights sind hier die Motorbefestigung (komplett) und der Auspuff zu nennen. Das Mit dem Auspuff war das Beste. Der hat sich der Länge nach halbiert und ist mir in Mindelheim (Bayern) vor der Polizeiwache davongeflogen.
Trotz aller dem bin ich in den zwei Jahren 14.000 km gefahren und habe dann den 1er gemacht.
Nun begann eine knapp 8-jährige Freundschaft mit meiner Honda CB 750 F „Bol d´Or“ welche ich mir im Frühjahr 1991 zulegte. 79 PS und knapp über 220 km/h Spitze. Das war endlich Motorrad fahren. Vor allen Dingen sind zu dieser Zeit die wenigsten Autos in Deutschland an die 200er Marke rangekommen. (Diesmal Original Bilder - echt!)

Die Schwarzwald-Hochstrasse, das Donautal bei Sigmaringen, der Lochen bei Balingen und der Lago Maggiore waren die Gegenden in denen ich die meisten Reifen verblassen habe. Doch auch ein 6-monatiger Lehrgang in Hamburg hat mir die Möglichkeit von 1600 km Autobahn jedes Wochenende gebracht. 5,5 Stunden waren die Bestzeit für die 800 km. Das krasseste war die Monotonie auf der Bahn. Ich hab das Stauende deutlich gesehen, bin aber dann ohne Bremsen mit 200 durch das Stauende gedonnert bevor ich geschnallt habe das ich bremsen sollte. Da hatte ich einen Schutzengel der irre gut fliegen konnte.
Hinweis: Fahr angepasst – Gefährde keinen, nicht mal dich!
Die letzten 2 Jahre (96-97) war aber wenig mit Fahren angesagt, ich wurde Vater. Die Bol d’Or stand mehr als sie gefahren wurde. Letztendlich habe ich sie dann doch verkauft. (snief)
Die Ehe ging in die Brüche. Daraufhin habe ich 1998 wieder das Motorradfahren angefangen. Ich dachte mir im Stillen ich fange lieber wieder klein an. Anstatt Kette sollte es diesmal Kardan werden. Eine 650er Honda NTV auf 27 PS gedrosselt. Das habe ich aber schnell geändert. Offen hatte die NTV dann doch 60 PS (eingetragen und der Versicherung gemeldet!) und brachte es immerhin fast auf 220 km/h. Da meine Spezies aber alle mit schnelleren Rennsemmeln (600er und 900er Jogurt-Becher) unterwegs waren, bin ich die NTV fast immer im Grenzbereich gefahren. Ein Bike, das keine Reserven mehr bietet, ist nicht besonders berauschend. (Ich habe von der NTV auch kein Originalbild mehr).


Durch meine Bekanntschaften in Bremen (Ich bin Schwabe!) hat von da an die Saison mit einer Fahrt zur Villa Löwenherz begonnen (obwohl ich ja Ganzjahresfahrer bin). Die Villa ist einfach toll, wer’s noch nicht kennt sollte mal dort hin.
Kontaktadresse:
Pirone Villa Löwenherz GmbH & Co.KG
Würgasser Strasse 5
37697 Lauenförde / Wese
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Die Entscheidung zum Superbike habe ich im April 2000 getroffen und mir die brandneue 2000er Honda CBR 900 RR Fireblade zugelegt. Ein geiles Gerät. Die Maschine hat so viel Reserven, das Rasen gar nicht mehr notwendig ist. Du bist damit verdammt schnell. Von 0 auf 100 in unter 3 Sekunden. Die Fireblade gepaart mit dem Bridgestone BT10 ist wie mit der Straße verschweißt zu sein. Der Reifen hat mich nie enttäuscht. Bei kommoder Fahrweise auf der Geraden und beinahe aggressivem Kurvennagen hat der hintere Reifen doch immerhin 7000 km mitgemacht. Nur der Vorderreifen neigte zur Sägezahnbildung. Das kam aber vom späten, scharfen Einbremsen in den Kurven. Noch nie hatte ich mich beim Motorradfahren so wohl und sicher gefühlt wie mit der Fireblade. Auch zu zweit waren nahezu unglaubliche Kurvenfahrten möglich. Aber nach ca. 2000 km als Sozi an einem Wochenende hatte meine Ex das Streiken angefangen. Zuerst hatten wir es mit einem Zweitmotorrad versucht, aber eine BMW F 650 GS ist nun mal „nicht wirklich“ ein gleichwertiger Partner für die Fireblade. Zudem fuhr meine Ex lieber als Sozi mit.

Nun kam die große Frage: Was tun? Ein Kompromiss musste her. Die Lösung heißt CBR 1100 XX Super Blackbird.
Seit September 2003 erfreue ich mich nun an diesem edlen Gefährt.
Die erste Fahrt ging dann auch gleich über’s Wochenende zusammen mit meiner Ex von Erding ins Kassler Umland.
Wieder ca. 2000 km, doch nun ohne leiden für den Sozius.
Nur mit hohem Tankrucksack sind Geschwindigkeiten über 200 km/h doch sehr anstrengend.


Anfangs war die Doppel-X mit Bridgestone BT 56 bestückt, da diese Reifen mich allerdings bei flotten Kurvenfahrten sehr enttäuschten, habe ich auf den BT 11 hinten und BT 10 vorne von Bridgestone gewechselt. Honda hat übrigens eine Freigabe dazu.

Bei meinem Umzug nach München habe ich gleich erst mal das Motorrad auf die Straße geschmissen und mir dabei die Scheinwerferverkleidung zerlegt. Das Drecksding hat dann auch gleich 1000 Euro gekostet. Aber was soll’s, ich will das Bike ja doch noch eine Weile genießen.

Nach fast 17 Jahren wurde es 2020 gegen Vatertag Zeit für was Neues. Einen Supersportler wollte ich aber nicht mehr, jedoch sollte es auch kein massiver Rückschritt sein. Letztendlich viel die Entscheidung zugunsten einer Yamaha FYR 1300 AS aus.

Die ersten 20.000 KM sind runter und ich bin zufrieden. Haupsächlich war ich rund um München und in der Holedau unterwegs. Irgendwo zwischen 85609 Aschheim / 83536 Gars am Inn / 93426 Roding / 85125 Kinding / 85301 Schweitenkirchen / 86609 Donauwörth / 85229 Markt Indersdorf / 85368 Moosburg an der Isar.

Routen rund um München

Mal sehen wie's weitergeht...